Öffnungszeiten
- Montag bis Freitag 7-20 Uhr
- Samstag 9-12 Uhr
Freitag, 10. Oktober 2025, 20.00 Uhr: Öffentlicher Vortrag
Samstag, 11. Oktober 2025, 10.00 Uhr: Fallseminar
Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse (BIPP) e.V.
Pariser Straße 44 (Ecke Emser Straße)
10707 Berlin-Wilmersdorf
Wie kann die Psychoanalyse heute noch ein subversives Projekt sein – in einer Zeit, in der Anpassung, Effizienz und Selbstoptimierung das Subjekt dominieren? Was bleibt von ihrer ursprünglichen Aufgabe, das Unbewusste freizulegen und damit sowohl das Individuum als auch die Gesellschaft zu erschüttern?
Wir spüren, dass unsere Disziplin in der Gefahr steht, ihre kritische Schärfe zu verlieren. Die These wird zur Diskussion gestellt, dass gerade in Zeiten anti-ödipaler Auflösungstendenzen – mit ihrer Verleugnung von Schuld, Trieb und Konflikt – eine Rückbesinnung auf die Wirk- und Sprengkraft ödipalen Denkens notwendig ist.
Was bedeutet es, den Ödipus nicht zu verabschieden, sondern ihn neu zu sehen – Revoir l’Œdipe? Und wie kann diese Perspektive helfen, die Psychoanalyse wieder zu dem zu machen, was sie im besten Fall war und ist: ein Ort der inneren Freiheit, ein Laboratorium des Widerstands, eine Schule des Begehrens?
Der Autor skizziert Ansätze einer subversiven klinischen und gesellschaftlichen psychoanalytischen Praxis in heutigen lethargischen Zeiten.
Samstag, 31. Januar 2026, 10.30 Uhr, Film-Matinée
Kino Arthouse Piccadilly, Mühlebachstrasse 2, 8001 Zürich
Psychoanalytischer Kommentar von Markus Fäh und Diskussion im Publikum im Rahmen von Cinépassion
Vier Männer – Lehrer, Väter, Freunde – wagen ein Experiment: Mit konstantem Alkoholpegel das Leben intensivieren, nicht entkommen, sondern erwachen. Doch aus Leichtigkeit wird Ernst, aus Spiel Ernstfall.
Ist der Rausch ein Korrektiv zum normierten Leben – oder nur ein Spiegel der Leere, die sich unter der glatten Oberfläche verbirgt?
Was, wenn der Exzess die letzte Bastion gegen das Gefühl ist, längst innerlich abgestorben zu sein?
Der Film stellt Fragen, die psychoanalytisch brennen: Was ist echte Lebendigkeit – und was ihre Simulation? Was verdrängen wir, wenn wir funktionieren – und wen verlieren wir, wenn wir uns ganz dem Rausch überlassen?
Zwischen stiller Erschöpfung und überdrehter Männlichkeits-Performance tastet „Druk“ nach einem anderen Zugang zur Lebenskraft – jenseits von Burnout und Pose.
Wer den Rausch nicht leben kann, ist verloren – wer ihm blind verfällt, auch. Also: Was tun?
Ein Filmgespräch über Begehren, Ohnmacht und die Suche nach einem Dazwischen, das mehr ist als modische Work-Life-Balance – ein Funke wirklicher Lebendigkeit.